1. Heidelberger Studierendenkolloquium zu Spätantike und Byzanz. Perspektiven auf Byzanz

Konzept:

Der Begriff Byzanz weckt häufig Assoziationen von Statik und Unbeweglichkeit. Er scheint für eine rückwärts gewandte Kultur zu stehen, die sich stur an Erinnerungen vergangener Größe klammert, erstarrt in der Wiederholung immer gleicher Zeremonien. Dabei war kaum ein Staat der Weltgeschichte so vielen und so tiefgreifenden Transformationen unterworfen, wie das Byzantinische Reich. Der Weg führt hier vom gerade erst christlich werdenden Spätrömischen Imperium am Ende der Antike, über die zahlreichen existenzbedrohenden Krisen am Beginn des Mittelalters und den zähen Wiederaufstieg in den folgenden Jahrhunderten bis zur komplexen Staatenwelt der Spätbyzantinischen Zeit. Auch kulturell zeigt sich Byzanz äußerst vielgestaltig, sei es über die Zeiten hinweg oder innerhalb einer einzelnen Epoche. Ebendiese Diversität spiegelt sich auch wider in der methodologischen und institutionellen Aufspaltung des Untersuchungsgegenstandes in der Wissenschaft, welche eine holistische Betrachtung und Diskussion des Phänomens Byzanz erschwert. Das 1. Heidelberger Studierendenkolloquium zu Spätantike und Byzanz setzt es sich unter dem Titel „Perspektiven auf Byzanz“ zum Ziel, einen Eindruck vom Facettenreichtum des Themas zu vermitteln. Bewusst werden junge Nachwuchswissenschaftler in der Examens- oder Promotionsphase aus unterschiedlichen Fachbereichen wie Byzantinischer Archäologie, Byzantinistik, Alter Geschichte, Kunstgeschichte, Klassischer Philologie oder Kirchengeschichte angesprochen. Ihnen wird die Möglichkeit geboten, ihre wissenschaftlichen Arbeiten vorzustellen und sich mit Forschenden anderer Universitäten auch und gerade über die Grenzen der eigenen Disziplin hinweg auszutauschen – eine Möglichkeit, die innerhalb der einzelnen Universitäten ansonsten kaum gegeben ist.